Mittelmeer- und Reisekrankheiten

Die Mittelmeer- oder Reisekrankheiten beim Hund sind Krankheiten, die durch Zecken oder Mücken übertragen werden. Sie kommen in  wärmeren Klimagebieten vor. Ungarn liegt  nicht am Mittelmeer, jedoch sind die Temperaturen infolge des Klimawandels in den letzten Jahren angestiegen und die Reisekrankheiten sind auch dort teilweise vorhanden. Diese Krankheiten können aber auch in Deutschland vorkommen und müssen nicht zwangsläufig aus dem Ausland mitgebracht worden sein. 

Durch die teilweise lange Inkubationszeit (z.B. sechs Monate bei Dirofilariose) sollten Sie Ihren Hund etwa sechs Monate nach seiner Ankunft bei Ihnen auf die Reisekrankheiten testen lassen, um sicher zu gehen, dass Ihr Hund gesund ist. Ein Test vor Ausreise ist so auch kein 100% sicheres Ergebnis.  

Im folgenden möchten wir die Reisekrankheiten näher vorstellen.

Leishmaniose

  • Erreger: Leishmania donovani (Gewebeparasit)

 

  • Vorkommen: vor allem in Griechenland, Italien und Spanien

 

  • betroffen sind: vor allem Hunde, aber auch Katzen möglich

 

  • Überträger: Sandmücke, kann aber auch über offene Wunden übertragen werden

 

  • Symptome: Es gibt zahlreiche Symptome, da es unterschiedliche Formen der Leishmaniose gibt. Appetitlosigkeit, Durchfall, Fieberschübe, Gewichtsverlust, Haut- und Fellveränderung können erste Anzeichen sein. Auch Haarverlust und Schuppenbildung kommen häufig vor. Oft ist zu bemerken, dass die Ohrränder einreißen. Einige Tiere haben Hautgeschwüre, bei anderen bilden sich kleine Knötchen in der Haut, was auf eine unzureichende Immunabwehr schließen lässt. Auch die inneren Organe, allen voran die Nieren, die Leber und die Milz können betroffen sein.

 

  • Diagnose: Die Krankheit kann durch einen Bluttest festgestellt werden.

 

  • Behandlung: Heilbar ist Leishmaniose nicht, eine lebenslange Therapie ist notwendig. Je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten für den Vierbeiner.

 

  • Vorsorge: Eine sichere Vorsorge gibt es nicht. Man kann Shampoos gegen die Sandmücke nutzen und es gibt einen Impfstoff, der das Risiko einer aktiven Infektion verringert. Eine Aufnahme der Leishmaniose-Erreger werden allerdings nicht verhindert. Die Impfung empfiehlt sich für Hunde, die sehr häufig in bei Sandmücken beliebten Gegenden unterwegs sind.

 

Babesiose

  • Erreger: Babesia canis (Blutparasit)

 

  • Vorkommen: vor allem Frankreich und Italien, aber auch in Osteuropa und den Tropen

 

  • betroffen sind: vor allem Hunde (die Krankheit wird auch Hundemalaria genannt), trifft selten auch Katzen

 

  • Überträger: Zecke

 

  • Symptome: hohes Fieber, Apathie, Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, rot-bräunlicher Urin, weil die Krankheit rote Blutkörperchen zerstört

 

  • Diagnose: Die Krankheit kann durch einen Bluttest festgestellt werden.

 

  • Behandlung: Die Babesiose ist meist heilbar, sofern sie rechtzeitig erkannt wird.

 

  • Vorsorge: Ein Zeckenhalsband oder in einzelnen Fällen können auch durch den Tierarzt Medikamente gegen eine Infektion gespritzt werden, die für etwa vier Wochen wirksam sind.

 

Dirofilariose – Herzwurmerkrankung

  • Erreger: Dirofilaria immitis

 

  • Vorkommen: Vor allem Italien, Griechenland, Südfrankreich, auch Kanarische Inseln, Portugal. Zudem häufig in Nordamerika. Subtropische und tropische Regionen.

 

  • betroffen sind: Vor allem Hunde, seltener sind auch Katzen betroffen.

 

  • Überträger: Stechmücken

 

  • Symptome: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, schnelle Müdigkeit, Atemnot, chronischer Husten

 

  • Diagnose: Die Krankheit kann durch einen Bluttest festgestellt werden.

 

  • Behandlung: Es gibt unterschiedliche Stadien der Krankheit. Je früher die Krankheit entdeckt wird, umso besser sind die Behandlungschancen. Kritisch wird es, wenn der Befall schon fortgeschritten ist.

 

  • Vorsorge: Tiere, die in Gebieten leben, in denen diese Krankheit häufig vorkommt, oder Tiere, die in solche Gebiete reisen, sollten mit einem entsprechenden Parasitenbekämpfungsmittel behandelt werden.

 

Ehrlichiose

  • Erreger: Ehrlichia canis

 

  • Vorkommen: unter anderem Italien, Türkei, Schweiz

 

  • betroffen sind: Hunde

 

  • Überträger: Zecken

 

  • Symptome: Atemnot, Fieberschübe, vergrößerte Lypmphknoten, Erbrechen, selten auch Krampfanfälle oder Gleichgewichtsstörungen

 

  • Diagnose: Die Krankheit kann durch einen Bluttest festgestellt werden.

 

  • Behandlung: Kann erfolgreich behandelt werden.

 

  • Vorsorge: Zeckenhalsband, Spot On oder Tabletten gegen Zecken

 

Giardiose

  • Erreger: Giardia intestinalis

 

  • Vorkommen: Vor allem in südlichen Ländern, in denen die hygienischen Zustände schlecht sind.

 

  • betroffen sind: Hunde und Katzen

 

  • Überträger: Wasser, Futter; An Orten mit schlechten hygienischen Verhältnissen ist das Ansteckungsrisiko deshalb recht groß.

 

  • Symptome: Durchfall, Erbrechen, Schwäche

 

  • Diagnose: im Kot nachweisbar

 

  • Behandlung: Giardien können gut behandelt werden, erfordern aber zusätzlich zur medikamentösen Behandlung umfangreiche hygienische Maßnahmen, da sich die Parasiten auch in der Umgebung noch monatelang halten und zu einer erneuten Ansteckung führen können.

 

  • Vorsorge: auf eine gute Hygiene achten, möglicherweise verunreinigtes Wasser meiden

 

Quelle:  Veto

 - https://www.veto-tierschutz.de/magazin/hunde-ratgeber/die-haeufigsten-mittelmeerkrankheiten/?gclid=CjwKCAjwo_KXBhAaEiwA2RZ8hPgzUmVLdwGHZm3uok0yZT6nWwmVwW5QRxBZI_UKSqKu5Pkp2dY2kRoCBBIQAvD_BwE